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Martina Lietsch im Interview mit dem Ebersberger Merkur

Zur Person: Bürgermeisterkandidatin der Freien Liste Steinhöring Martina Lietsch, 55 Jahre, verwitwet, ein Kind, Angestellte im Bereich Naturschutz im Landratsamt Ebersberg

Teurer Wohnungsmarkt: Wie Soll Steinhöring mit dem steigenden Zuwanderungsdruck in die Wachstumsregion München umgehen?

Wir werden uns dem Zuwanderungsdruck nicht bedingungslos ergeben, sondern wollen ein sozialverträgliches, moderates Wachstum, das den Bedarf, z.B. an Kindergarten-, Hort- und Schulplätzen berücksichtigt.

Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum, besonders liegen uns junge Familien und Senioren am Herzen. Hierfür benötigen wir kluge Wohnraumkonzepte, die den unterschiedlichen Familienstrukturen und den finanziellen Möglichkeiten angepasst sind (unterschiedliche Wohnungsgrößen, Häuser mit Einliegerwohnung für pflegebedürftige Eltern usw.)

Kinderbetreuung und Schule: Worauf müssen sich die Bürger in den nächsten Jahren einstellen?

Wir haben in unserer Gemeinde ein vielfältiges Betreuungsangebot, müssen aber künftig noch enger mit den Einrichtungen zusammenarbeiten und frühzeitige Bedarfsabfragen durchführen, um vorrausschauend und zeitnah reagieren zu können. Durch die absehbare Schaffung von neuem Wohnraum in Tulling muss künftig auch hier über die Bereitstellung von Betreuungsplätzen nachgedacht werden. Wir werden insbesondere berufstätigen Eltern bei der Suche nach einem passenden Betreuungsplatz helfen. Für unsere Grundschule ist eine – dem Alter angemessene – und zeitgemäße Ausstattung mit modernen, digitalen Gerätschaften in der Planungsphase.

Umfahrung, S-Bahn, Radwege: In welche Richtung sollen sich Nah und Fernverkehr entwickeln?

Ich unterstütze die Umsetzung des landkreisweiten Radwegekonzeptes. Insbesondere ein Radweg Richtung Ebersberg ist wünschenswert. Der S-Bahn Erweiterung stehe ich aufgeschlossen gegenüber, es ist wichtig, dass sich die Gemeinde in die bereits laufende Planungsphase einbringt. Auch eine Erweiterung der bestehenden Buslinien in Kooperation mit den Nachbargemeinden würde eine spürbare Entlastung im Pendlerverkehr bringen. Die Problematik des Fernverkehrs kann nur durch ein gemeindeübergreifende regionalplanerisches Gesamtkonzept gelöst werden.

Lagerhaus an der Bahnhofstraße: Welche Nutzung wünschen Sie sich für das gemeindeeigene Areal in Bahnhofsnähe?

Wir möchten das Lagerhaus nutzen, um bezahlbaren und attraktiven Wohnraum für Jung und Alt zu schaffen. Mir ist es wichtig, dass ein Ort der Begegnung entsteht, der Platz für unseren Heimatverein bietet sowie die Möglichkeit, kleinere Veranstaltungen und Kulturangebote vor Ort zu realisieren. Der Gebäudebestand und die künftigen neuen Baulichkeiten sollen unter Berücksichtigung der Ortsbildverträglichkeit und der historischen Aspekte mit Hilfe der Städtebauförderung saniert und neu gebaut werden.

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